Wohnhaus mit Kita und Jugendtreff
Bauherr:
Evangelisch Lutherische Kirche Bayern
Bauvolumen:
8.287 m²
Leistungen:
Wettbewerb 2017, 1. Preis
Landschaftsarchitektur:
BL9 Landschaftsarchitekten, Mattias Roser, München
In Zusammenarbeit mit Katharina Leuschner
Mitarbeit: Daniel Pflaum, Joahanna Machunze, David Rosenthal
Die zwei aus dem Bebauungsplan vorgegebenen Volumen ergeben gut proportionierte und großzügige Baukörper, deren Spannung und Charakter wir umsetzen und präzisieren. Ausgangspunkt unseres Entwurfes ist es, ein Ensemble aus zwei Körpern zu schaffen, dessen Wahrnehmung als harmonisches Ganzes erscheint. Für dieses homogene Erscheinungsbild ist eine Verwandtschaft in der Fassadengliederung und eine zusammenhängende Silhouette grundlegend, um eine eigenständige Identität und Erkennbarkeit des Ganzen zu erreichen.
Die tragende Struktur beider Baukörper ist auf ein Minimum reduziert, zu einem Stahlbetonskelett aus Stützen und Deckenplatten. Diese einfache Struktur wird mit sekundären Elementen wie Treppenkernen, Aufzugskernen und Loggien angereichert, die auf Grund ihrer Geometrie die Grundstruktur des Skeletts brechen und eine angenehme Proportion der Baukörper schaffen. Die Wohnungen sind kompakt als Dreispänner unterschiedlicher Größe angeordnet und besitzen großzügige Fassadenabwicklungen, alle größeren Wohnungen sind stets zweiseitig belichtet
Der Ausdruck des Gebäudes wird durch die spezifische Geometrie der mit dem Hauptbaukörper verschnittenen Volumen erzielt. Die südlichen Fassaden sind durch geschosshohe, großzügige Holzfenster und eine durchlaufende Brüstung aus lackiertem Streckmetall geprägt, im Norden wird die horizontale Gliederung fortgeführt, die Brüstungselemente sind geschlossen. Die Stirnwände zwischen den Baukörpern sind mit gewellten, weiß lackierten Aluminiumpaneelen verkleidet, die Aufzugskerne in geschlämmtem großformatigem Kalksandstein gemauert, während die restlichen Seiten industriell erscheinen; diese Kombination ergibt den spezifischen Charakter der Bebauung.
Es entsteht eine sommerliche Leichtigkeit im Ausdruck, die mit Stoffmarkisen und ornamentalen Vorhängen verstärkt wird und zu einer offenen wohnlichen Stimmung beiträgt. Mit der weitgehenden Repetition und Vereinheitlichung der Fassadenelemente entsteht ein differenzierter Charakter, der eine hohe Effizienz bringt.